Gmp Beauftragt Mit Dem Umbau Des Ludwigspark-Stadions, Saarbrücken

Die Architekten von Gerkan, Marg und Partner (Aachen) sind in Arbeitsgemeinschaft mit dem Stuttgarter Ingenieurbüro schlaich bergermann und Partner mit dem Umbau und der Sanierung des Stadions Ludwigspark in Saarbrücken beauftragt worden. Der Baubeginn ist für Frühjahr 2016 geplant, die Fertigstellung für Sommer 2017.

Im Vergleich zu anderen Stadionprojekten des Architekturbüros mit Hauptsitz in Hamburg ist dieses Projekt eher kleiner und hat ein knappes, öffentlich gefördertes Budget. Dies stellt jedoch eine ebenso interessante wie anspruchsvolle Designherausforderung dar. Im Gegensatz zum Neubau großer internationaler Sportstätten mit eigener Präsenz gilt es in Saarbrücken, die lokale Identität mit geeigneten Mitteln zu stärken.

Das Ludwigspark-Stadion wurde 1953 als Fußball- und Feld- und Leichtathletikstadion errichtet. es liegt nordwestlich von Saarbrücken auf dem Ludwigsberg und wird derzeit hauptsächlich vom 1. FC Saarbrücken, einem derzeit in der Regionalliga Süd-West spielenden Verein, genutzt. Das Erscheinungsbild des Stadions wird von der 1976 erbauten, überdachten Tribüne „Victor’s Tribüne“ dominiert. Das in die Jahre gekommene Stadion soll für künftige Fußballevents aufgewertet werden.

Um den Anforderungen an ein modernes Zweitliga-Fußballstadion nach den Standards der Deutschen Fußball Liga (DFL) gerecht zu werden, haben gmp Architekten die bestehenden Stadionelemente verfeinert und in vier Sektoren unterteilt. Die Haupterschließungsebene wird in einer Höhe von 7,70 m erstellt, die sich aus der bestehenden Topographie des Stadiongeländes ergibt. Drei der vier Tribünen werden neu gestaltet, dabei die Sichtlinien optimiert und auf 8,50 m bis 10 m an den Spielfeldrand herangeführt. Dadurch entsteht die für Fußball-Events typische Atmosphäre, die aus der intensiven Interaktion zwischen Fans und Spielern resultiert.

Innerhalb des Modernisierungskonzeptes kommt dem Neubau der Südtribüne eine besondere Bedeutung zu. Es integriert die Sonderfunktionen des Stadions im Mitteltrakt mit Mannschafts-, VIP-, Business- und Presseeinrichtungen und dient künftig als „neue Adresse“ des Ludwigspark-Stadions.

Nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen, sondern auch um die lokale Identität des Veranstaltungsortes zu stärken, setzen die Flutlichtmasten, die – besonders nachts – weithin sichtbar sind und das Stadion in seiner waldreichen Umgebung hervorheben, und die Victor’s Tribüne nördlich davon das Stadion mit seinem großen Dach, bleiben als Wahrzeichen erhalten. Der dominierende Eindruck dieser Elemente wird durch die auffälligen weißen Membrandächer ausgeglichen, die ein verbindendes Merkmal der neuen Tribünengebäude sind. Diese textilen Elemente der einzelnen Gebäude bilden ein visuelles Ensemble, auch wenn die Tribünen die Ecken des Stadions offen lassen, um den Zuschauern aus dem Inneren des Stadions Blicke in die bewaldete Umgebung zu ermöglichen und so ein Gefühl von Offenheit und Schwerelosigkeit zu erzeugen.

Abschnittsplan Plan

Projektdetails:
Entwurf: Volkwin Marg und Christian Hoffmann mit Christoph Salentin
Projektleitung: Christoph Salentin
Team: Michael König, Johanna Heyden, Lukasz Rubnikowicz
Tragwerksplaner: schlaich bergermann und partner
Bauherr: Gebäudemanagement Saarbrücken
Sitzplätze: 10.000
Stehplätze: 6.000